T-90MS
Wiederbelebung des "fliegenden Panzers"

Jedes Jahr entstehen Dutzende neue Waffentypen. Die Maschinen der Zukunft bringen die Kampfprozesse allmählich auf ein prinzipiell neues Niveau. Dabei bleibt der Panzer weiterhin die gefragteste Waffe auf dem Markt. Experten zufolge wird es in der nächsten Zukunft keinen Ersatz für sie geben.

Dabei evolutioniert sich der Panzer rasend. Man kann dies am Beispiel des T-90MS sehen - der modernisierten Exportversion des russischen Kampfpanzers T-90

Geburt der Legende

Panzer T-90 ist einer der verbreitetsten Panzer auf dem Waffenmarkt. Wegen seiner Dynamik und seines ausgezeichneten Fahrgestells, das bei der Fahrt auf dem Gelände einer großen Belastung standhält, wird er "fliegender Panzer" genannt. Die Entwicklung des T-90 durch das Uraler Maschinenbau-Konstruktionsbüro (UKBTM) am Ende der 1980er bzw. Anfang der 1990er-Jahre war ein Ereignis nicht nur im russischen, sondern auch im globalen Panzerbau. Viele meinen, dass der T-90 eine modernisierte Version des T-72B ist, der die Grundlage für die UKBTM-Konstrukteure bildete. Ursprünglich wurde der T-90 tatsächlich als tief modernisierte Version seines Vorgängers entwickelt, in Dokumenten hieß er sogar "T-72B - modernisiert". Doch 1992 wurde er bereits als T-90 in Betrieb genommen. Das ist kein Zufall, weil nur Schema-Lösungen beim Vorgänger entlehnt wurden: Abmessungen des Fahrwerks und Turms, das Ladegerät. Die Zahl der Neuentwicklungen in diesem Panzer und die Arbeit, die bei seiner Entwicklung geleistet wurde, erlauben es eindeutig, vom T-90 als von einem neuen Kampffahrzeug zu sprechen.

Im April 1988 wurden die ersten Wannen des neuen Panzers geschaffen, in weniger als zwei Jahren wurden zwei Modelle zu Staatstests geschickt. Im Laufe von anderthalb Jahren wurden die Panzer in den Gebieten Moskau, Kemerowo und Dschambul der Sowjetunion getestet. Die festgestellten Mängel wurden behoben, die verbesserte Maschine absolvierte erfolgreich die Kontrolltests, die im Oktober 1990 abgeschlossen wurden. Am 27. März 1991 haben die Verteidigungs- und Rüstungsindustrieministerien der Sowjetunion das "Objekt 188" zur Inbetriebnahme empfohlen. Doch wegen anschließender politischer Änderungen wurde dieser Beschluss eingefroren. Allerdings erschien am 5. Oktober 1992 eine Verordnung der russischen Regierung Nr.759-58 über die Inbetriebnahme der Neuheit - T-90 sowie Genehmigung für Verkauf der Exportversion T-90S.
Panzer mit eigenem Charakter
Im Laufe mehrerer Jahre bestätigte der Panzer seine Effizienz in vielen Regionen der Welt und wurde eines der gefragtesten Modelle auf dem Waffenmarkt. Zu den Vorteilen des T-90 im Vergleich mit ausländischen Analoga gehören geringes Gewicht und Abmessungen, große Reichweite, die Fähigkeit, Wasserhindernisse zu überwinden, gelenkte Waffen, die Feuerführung mit Lenkraketen aus dem Panzer und das Treffen aus einer Entfernung von bis zu 5000 m aus dem Stand, während der Fahrt, bei Tag und Nacht, sowie ein Komplex optisch-elektronischer Bekämpfung. Zudem ist dieser Panzer billiger als ausländische Analoga.
Im Februar 2016 haben die Kolumnisten der britischen Zeitung "The Times" den T-90 als "Superpanzer, der für Raketen unanfechtbar ist", genannt. Bei Unterstützung auch durch diese russischen Panzer haben es die syrischen Regierungstruppen geschafft, den Hauptnachschubweg von Terrorgruppen von Seiten der türkischen Grenze unter Kontrolle zu nehmen.

Die Konstruktion von T-90 hat hervorragende technische Entwicklungen - eine originelle Zusammensetzung mit Besatzung aus drei Personen und einem Ladegerät im wenigsten anfechtbaren Teil des Panzers, ein 125-mm-Artilleriesystem, die für russische Panzer traditionelle niedrige Silhouette, ein geringes Gewicht und einen wartungsarmen Dieselantrieb.

Während der Serienproduktion wurde der T-90 modernisiert - 2005 wurde die Produktion von T-90A mit einer verbesserten Kanone und einem Ladesystem für neueste Geschosse aufgenommen.

Neuer Held

Als Hauptheld der Serie gilt heute die neuste Entwicklung T-90MS. Im Vergleich zum Basismodell sind in der neuen Modifikation die Hauptbestandteile verbessert - Feuerstärke und Feuerschutz, bessere Beweglichkeit. Zum Munitionssatz des T-90MS gehört zusätzlich ein ferngesteuertes Splittergeschoss, das einen effektiveren Kampf gegen die Mannschaften des Gegners gewährleistet.

Die modernisierte Version erhielt ein neues Turmmodul, das mit einer verbesserten Kanone und hochautomatisiertem Digital-Feuerlenksystem, neuen Digital-Kommunikations-, Navigations- und Kooperationsmitteln sowie einer ferngesteuerten Kanone ausgestattet ist.

Export-Anführer

Alle Tests, die für die Serienproduktion notwendig sind, wurden vom T-90MS abgeschlossen. Bislang gibt es keine abgeschlossenen Verträge, doch ist bekannt, dass mehrere Länder Interesse an die Neuheit zeigen. Bei der letzten internationalen Messe Russia Arms Expo wurde der Panzer speziell im Pavillon ausgestellt, damit ausländische Delegationen ihn selbst ansehen konnten. "Es gab so viele Delegationen, die gerade zur Vorvertragsarbeit kamen und diese Maschine kennenlernen wollten, weil dieser Panzer für uns heute der Anführer des Exportpotentials ist", sagte UWS-Vizegeneraldirektor Alexej Scharitsch. Ihm zufolge sind solche Schauen sehr wichtig für die Korporation, weil potentielle Auftraggeber zunächst selbst die Maschine sehen möchten, bevor man sie zu Tests nimmt.

T-90MS
Swetlana Alikina
Sergej Schukow
Pawel Karaulow
Jelena Kostomarowa
Alexander Wolkow
Jelena Kontusowa-Wantula
Konstantin Jemzew
Pawel Schoroch

Das Projekt basiert auf Angaben der Korporation Uralwagonsawod

Foto: Uralwagonsawod; RIA Novosti (Wladimir Sergejew, Pawel Lissizyn, Ramil Sitdikow, Sergej Pjatakow)

Music: «Mechanolith» Kevin MacLeod
Licensed under Creative Commons: By Attribution 3.0 License

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