2000 gingen die Aufnahmen von Gefechten nahe des Dorfes Komsomoljskoje um die Welt. Stellungen der tschetschenischen Extremisten wurden mit TOS-1 „Buratino“ stark beschossen – dessen Feuer-Effekt wurde weit außerhalb Russlands bekannt.

„Die Feuerstärke von TOS ,Buratino‘ war eine gute Hilfe bei der Operation. Die hohe Präzision und Schusseffizienz dieses Systems ermöglichte dort Ergebnisse, wo andere Feuermittel unwirksam waren“, schrieb General Gennadi Troschew über diesen Kampf.

Zu diesem Zeitpunkt stand „Buratino“ bereits seit 10 Jahren im Dienst der sowjetischen bez. russischen Armee. Im Winter 1988-1989 nahmen zwei TOS-1-Komplexe „Buratino“ an Kampfhandlungen in Afghanistan teil. Die Operation „Taifun“ fand im Tscharikar Tal und im Südlichen Salang statt. Die Taktik bestand in einer unerwarteten Feuereröffnung auf den Gegner und einem schnellem Rückzug der Kampfwagen zu den ständigen Stationierungsorten der sowjetischen Truppen wegen des möglichen Gegenbeschusses.

Gerade damals wurde klar, wie die Kampfvorteile von TOS-1 am besten genutzt werden können. „Buratino“ zeigte sich als effektive Waffe, die keine Analoga beim Einsatz auf der Flachebene und im Gebirge hat. Ihre hohe Effizienz und unglaubliche Kampfstärke ermöglichte die Vernichtung von gut befestigten Positionen, die zuvor für Artillerie unbezwingbar waren.

Nach der Kampfeffizienz ist das TOS-1A-System den russischen und ausländischen Analoga überlegen. Dank der hohen Präzision und der automatisierten Lenkung der Schusswinkel deckt es das Ziel mit mehrfachen, einander deckenden Angriffs- und Wärmeimpulsen ab.

Der Kampfwagen kann unter jeden Wetterverhältnissen Tag und Nacht schießen. Das Panzer-Gestell sichert die taktische Manövrierbarkeit und Panzerungs-Sicherheit der Besatzung. Im Begegnungskampf kann ein einzelnes Fahrzeug schnell an eine vorteilhafte Schussstellung gelangen, in 90 Sekunden eine Salve ohne Aussteigen der Besatzung abfeuern und danach die Beschusszone innerhalb von 50 Sekunden verlassen.

Alle bisher existierenden Mehrfachraketenwerfer wurden zum Einsatz in den Einheiten der zweiten Staffel entwickelt. Sie können wegen ihrer Anfälligkeit nicht beim Kampf im unmittelbaren Kontakt mit dem Gegner eingesetzt werden. Nur der Kampfwagen BM-1 TOS-1A mit der Panzerung wie bei Panzern und einer minimalen Schussweite von 600 Metern kann Kampfaufgaben in der vordersten Verteidigungslinie in einer sehr kurzen Zeit erfüllen. Dabei bleibt er fast nicht anfällig.

„Eine Vollsalve des Mehrfachraketenwerfers kann acht Stadtviertel einäschern, wobei auf der Erde die Hölle für alle geschaffen wird, die sich in der Wirkungszone erweisen. Was bodengestützte Systeme betrifft, kann kaum etwas schrecklicheres als TOS-1A gefunden werden“

Popular Mechanics

Nicht lenkbare Raketengeschosse werden bei Mehrfachraketensystemen, mobilen Startanlagen und bei der Bewaffnung von Fluggeräten genutzt. Bei solchen Geschossen gibt es keine Flugsteuersysteme, das Zielanvisieren erfolgt mit der Eingabe des ursprünglichen Startwinkels, gewöhnlich mit einem Führungsbalken bzw. –rohr, manchmal mit der Vorwahl der Antriebszeit.

Das Geschoss fliegt auf einer ballistischen Bahn zum Ziel. Der Kopfteil ist mit einer speziellen thermobarischen Mischung ausgestattet. Das Funktionsprinzip: Bei der Auslösung des Zünders zerstört das zentrale Sprenggeschoss die Hüllen des Kopfteils und verstreut die thermobarische Mischung in der erdnahen Luftschicht. Zugleich gerät die Mischung in Flammen und es kommt zu einer räumlichen Explosion. Der „Brennen-Explosion“-Prozess löst eine starke Stoßwelle aus, die das Ziel trifft.

Thermobarische Waffen gehören zu den stärksten Waffen, die jetzt bei verschiedenen Ländern in Dienst stehen. Sie könnten bei einigen Aspekten mit den Atomwaffen verglichen werden, doch ihr Einsatz schadet der Umwelt nicht.

Die Bomben mit einer solchen Struktur können mehrere zuvor entwickelte weniger starke Atommittel mit geringer Kapazität ersetzen. Das Funktionsprinzip der thermobarischen Waffen, die einige Medien fälschlich als „Vakuumbombe“ bezeichnen, besteht im Zerstreuen von Brennstoff als Aerosol mit einer anschließenden Sprengung einer Gaswolke. Dabei hat die Stoßwelle der thermobarischen Geschosse dank dem größeren Umfang des Brennstoffs eine stärker ausgeprägte negative Druckhalbwelle als bei einem gewöhnlichen Sprengstoff und die Welle behält ihre Wirkung in einer großen Entfernung bei.

Als Sprengstoff für thermobarische Waffen gelten solche Stoffe wie Ethylen- und Propylen-Oxid sowie Propin- und Dimethyl-Azetylen, Butyl- und Propylnitrit. Die Stärke der Explosionswelle dieser Stoffe ist so, dass in einer Reichweite von 100 Metern vom Explosionszentrum keine Objekte, selbst befestigte, standhalten können.

Die Entwicklung der thermobarischen Waffen geht ins Mittelalter zurück, als Menschen bemerkten, dass Explosionen in Räumen, in denen sich Gas in der Luft befindet, viel stärker sind. Zu den gefährlichsten Produktionsstätten gehören in diesem Sinne Zucker- und Mehlfabriken, ebenso gefährlich ist Kohlstaub.

Russland kündigte 2007 die Tests einer experimentellen Munitionseinheit mit einer Kapazität von 44 Tonnen TNT an. Damals wurden die russischen thermobarischen Waffen in den Medien als „Vater aller Bomben“ bezeichnet – als Analogon für die Bezeichnung „Mutter aller Bomben“, auf die ähnliche Waffen der US-Entwickler getauft wurden. Allerdings wird die Existenz solcher Waffen bei den USA nur mit einem einzigen Video bestätigt.