„Im Grunde sage ich mir immer: Der Professor liebt Alberich", betonte sie gegenüber Sputnik. „Der liebt mich einfach. Er bringt mir Respekt entgegen. Er könnte gar nicht ohne mich in der Rechtsmedizin arbeiten. Da würde alles den Bach runtergehen." Nur auf solch einer respektvollen Basis sei dieser Humor möglich. Es gehe nicht darum, einander vorzuführen, sondern um gegenseitige Achtung. Sie zeigte sich im Interview überzeugt, dass ihre Rolle auch innerhalb der Gesellschaft zu einem besseren Verständnis von Menschen mit Handicaps beitragen kann.
Der Tatort erweitere den Blick auf diese Menschen. „Ich werde schon oft angesprochen von Leuten auf der Straße, die das sehr schätzen und für einen wertvollen Beitrag halten." Sie freue sich, wenn ihr schauspielerisches Engagement „auch noch Auswirkungen dahingehend hat, dass kleinwüchsige Menschen anders wahrgenommen werden. Ich finde das sehr wichtig, dass wi01r in den heutigen Zeiten auch Figuren schaffen, die vielfältiger dargestellt werden und die auch nicht immer ganz der Norm entsprechen."
Medienpreis: „Humorvoller Umgang mit Schwächen"
Christine Urspruch erhielt für ihre Arbeit im „Tatort: Münster" 2013 den Medienpreis „BOBBY" der
„Bundesvereinigung Lebenshilfe". Ausgezeichnet werde „der humorvolle Umgang des Krimi-Formats mit einem vermeintlichen Defizit", heißt es in der Pressemitteilung zur Preisverleihung. „Nicht zuletzt die pointierten und politisch unkorrekten Wortwechsel zwischen der kleinwüchsigen Gerichtsmedizinerin Silke Haller und ihrem Chef (…) tragen zum Erfolg der Krimi-Reihe bei. Behinderung und das Abweichen von der DIN-Norm werden nicht als ‚Leidensthema' wahrgenommen, sondern als Besonderheit, die Positives und Humor bergen kann."