Der deutsche Kult-Krimi sei ein fester Bestandteil nationaler wie internationaler Fernsehgewohnheiten. „Der Tatort ist ein Ritual für die ganze Nation: Familienübergreifend, generationenübergreifend", sagt Thore Vollert, Bereichsleiter für Marketing und Lizenzeinkäufe bei der NDR-Tochter „Studio Hamburg Enterprises", im Sputnik-Interview. Der Tatort reiche „vom Wohnzimmer bis in die Kneipen und zurück". Doch nicht nur hierzulande, sondern weltweit gebe es Tatort-Fans, die bei den spannenden Kriminalfällen mitfiebern und miträtseln.
Das Grundproblem sei, dass außerhalb des deutschsprachigen Raums die Marke „Tatort" so gut wie nicht bekannt ist. Daher gebe es beim Verkauf von Tatort-TV-Lizenzen an ausländische Fernsehstationen ganz bestimmte Strategien. Wie lassen sich andere Nationen für den Tatort begeistern?
Knifflig: „Tatort kennt man bei uns." Und im Ausland?
Da die Zuschauer im Ausland nicht mit dem „Immer-Wieder-Sonntags"-Tatort aufwachsen, könne der Hamburger Vertrieb die Krimi-Filme nur bedingt unter der in Deutschland bekannten Marke vertreiben. „Durch die Masse der Tatorte, die die ARD jedes Jahr produziert, gibt es sehr viele verschiedene Ermittler. Insofern haben wir uns vor einiger Zeit dazu entschlossen, das Ganze nicht übergeordnet unter derselben Dachmarke im Ausland zu vermarkten. Sondern wir sind dazu übergegangen, die einzelnen Eigenheiten der Ermittler-Teams – die Städte, die Regionen – entsprechend in den Vordergrund zu stellen." Daher platziere und vermarkte der Vertrieb die einzelnen Tatort-Episoden „als eigenständige Krimi-Reihen" bei den internationalen TV-Sendern.