Am Abend im Hotel sagte ich, dass ich am nächsten Tag unbedingt zur Krim-Brücke fahren wolle. Dieses Ansinnen hatte man zwar versucht, uns auszureden – immerhin hin und zurück mehr als 600 Kilometer, aber ich hatte mir das nun einmal in den Kopf gesetzt. Wer weiß, wann ich wieder hierher kommen würde.
Auf dem offiziellen Programm stand ein in den Felsen gehauenes unterirdisches Reparaturwerk und Museum für U-Boote. Hätte mich ja auch brennend interessiert, aber die Brücke zog stärker.
Außerdem könnte ich bei der langen Fahrt auch meine vom vielen Übersetzen schon stark strapazierten Stimmbänder etwas ausruhen lassen. Einer der Teilnehmer, Peter Schüler aus Kassel, meinte zu mir, „Ich will unbedingt dahin, auch wenn ich alleine fahren muss!" Mark Brill aus Dortmund schloss sich uns auch noch an. Also bestellte ich ein Taxi, den Fahrer hatte einer der russischen Touristen, die ebenfalls in unserem Hotel wohnten, mir empfohlen. Peter bot uns an, er habe noch etwas Wodka. „Das verschieben wir lieber auf die Feier nach der Brücke, das Taxi steht um halb fünf vor der Tür, uns bleiben noch drei Stunden Schlaf", gelang es mir die Beiden zu überzeugen.